Ob als Tourist, Au pair oder beim Work and Travel: Sowohl in Australien als auch in Neuseeland ist ein Auto meistens unabdingbar. Spätestens dann, wenn du verschiedene Teile des Landes erkunden möchtest, kannst du dies aufgrund der großen Entfernungen meist nur mit vier Rändern tun. Für viele ist die Vorstellung vom Autofahren in Australien oder Neuseeland unheimlich, schließlich herrscht auf den Straßen Down Unders Linksverkehr. Doch keine Sorge – mit unseren Tipps und Hinweisen bist du garantiert immer auf der sicheren Seite!
Linksverkehr erfordert Eingewöhnung
Für die meisten Europäer herrscht in Down Under verkehrte Welt. Autos fahren auf der linken Straßenseite, überholt wird von rechts. Für jeden Fußgänger, Rad- und Autofahrer aus dem Ausland bedeutet dies zunächst eine gewaltige Umstellung.
Besonders wichtig ist es, sich gerade am Anfang sehr konzentriert im Straßenverkehr zu bewegen. Angst solltest du aber keine haben. Tatsächlich gewöhnen sich die meisten viel schneller an das Autofahren in Australien oder Neuseeland als anfänglich gedacht. Kleine Anfängerfehler sind dabei ganz normal. Vermutlich wirst du zunächst instinktiv auf der Beifahrerseite einsteigen wollen, denn in Down Under sitzt der Fahrer auf der anderen Fahrzeugseite. Auch Blinker und Scheibenwischer sind im Auto vertauscht und werden beim Abbiegen gerne verwechselt.
Die wichtigsten Regeln
Davon abgesehen sind die Unterschiede aber gar nicht so groß. Als Hilfestellung kannst du dir einige Eckpunkte merken:
- Die allgemeinen Verkehrsregeln sind die gleichen.
- Trotz Linksverkehr gilt in beiden Ländern rechts vor links.
- Australier und Kiwis fahren grundsätzlich langsamer und entspannter.
- Wichtige Faustregel: Der Mittelstreifen muss beim Fahren immer rechts von dir sein!
- Ampeln werden in Städten häufig durch Kreisverkehre ersetzt (gefahren wird im Uhrzeigersinn).
- Die meisten Autos fahren mit Automatik, d.h. das Schalten mit links ist nur selten erforderlich.
Das Fahren auf der „falschen Seite“ ist am Anfang vor allem in größeren Städten und auf mehrspurigen Straßen eine Herausforderung. Abgesehen vom Linksverkehr ist das Fahren jedoch entspannter als vielerorts in Europa. Gerade in ruhigeren Wohngebieten oder außerorts solltest du in der Regel keine größeren Schwierigkeiten im Straßenverkehr haben.
Tipp: Wer sich auf das Autofahren in Neuseeland noch besser vorbereiten möchte, kann im offiziellen Quiz sein Wissen rund um die wichtigsten Verkehrsregeln einmal testen!
Autofahren in Australien & NZ – Runter vom Gaspedal
Ähnlich wie beim Autofahren in den USA, haben Raser und Drängler auch in Down Under schlechte Karten. In Australien liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung außerorts bei 100-110 km/h (mit wenigen Ausnahmen) und innerorts bei 40-50 km/h. In Wohn- oder Schulgebieten muss häufig sogar noch deutlich langsamer gefahren werden.
Es gibt darüber hinaus mehr Verkehrskontrollen als in Deutschland, und Verstoße kommen teuer zu stehen. Bereits bei geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen Bußgelder von mehreren hundert Dollar. Auch wenn das Fahren auf den einspurigen und ewig geradeaus führenden Überlandstraßen sehr monoton sein kann, solltest du dich strikt an das Tempolimit halten. Meist sind gerade die Straßen in ländlichen Gegenden schlecht beleuchtet und nur mäßig bis gar nicht ausgebaut. Gefahren zu unterschätzen kann hier schnell zum Problem werden.
In Neuseeland sind die Straßen häufig sehr kurvig und eng, weswegen alleine schon deshalb ein vorsichtiger Fahrstil angebracht ist. Auch hier liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung außerorts bei 100 km/h und innerhalb von Ortschaften bei 50 km/h. Im Land der Kiwis musst du dir die Überlandstraßen übrigens nicht nur mit anderen Autofahrern teilen, sondern ebenso mit Fußgängern, Trucks, Radfahrern und Tieren. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier essenziell!
Ein Internationaler Führerschein ist Pflicht
Für das Autofahren in Australien und Neuseeland benötigst du einen internationalen Führerschein, den du für durchschnittlich 15 Euro (Kosten variieren je nach Bundesland) in deinem Wohnort beantragen kannst. Theoretisch reicht für einen kurzen Besuch auch eine beglaubigte Übersetzung deines deutschen Führerscheins. Da du dich vermutlich aber ohnehin länger im Ausland aufhalten wirst und ein internationaler Führerschein nicht viel Geld kostet, solltest du dich unbedingt für die letztere Variante entscheiden.
Beachte aber, dass der internationale Führerschein nur zusammen mit deinem deutschen Gültigkeit besitzt. Das heißt, dass du stets beide Führerscheine mit dir führen solltest. In Neuseeland ist der internationale Führerschein nur maximal 12 Monate gültig. Solltest du länger im Land Autofahren wollen, musst du eine neuseeländische Fahrerlaubnis beantragen.
Wir hoffen, dass dir das Autofahren in Australien und Neuseeland mit unseren Tipps und Hinweisen leichterfallen wird. Keine Sorge – Übung (und Geduld) machen schließlich den Meister. Wir wünschen dir eine unvergessliche Zeit in Down Under!