Wer an Spanien denkt, denkt womöglich zuerst an Urlaub, Stierkämpfe, Mallorca und Ibiza, den Jakobsweg und die Siesta, bevor er sich Gedanken um die Esskultur in Spanien macht. Schließlich ist Spanien das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen.
Doch bei deinem Auslandsaufenthalt, z.B. während eines Schüleraustausches in Spanien, lernst du das spanische Leben hautnah kennen. So auch die aus deutscher Sichtweise untypischen Essgewohnheiten. Wir haben für dich das Wichtigste zusammengefasst!
1. Esskultur Spanien: Wann wird gegessen?
In Spanien ticken die Uhren anders. Natürlich nur im übertragenen Sinne, schließlich liegen Spanien und Deutschland in derselben Zeitzone. Dennoch finden die spanischen Mahlzeiten später statt, als es in Deutschland üblich ist.
So wird das Frühstück (desayuno) nicht vor 09:00 Uhr gegessen, das Mittagessen (comida) beginnt gegen 14:30 Uhr und das Abendessen (cena) findet selten vor 21:00 Uhr statt. Auch die Länge und Menge der Mahlzeiten unterscheiden sich merklich.
2. Morgens wie ein Kaiser, abends wie ein Bettler
So sagt man jedenfalls in Deutschland. In Spanien jedoch ist dies andersherum. Das Frühstück besteht in Spanien aus nicht mehr als einer Tasse Kaffee (alternativ Kakao) und einem kleinen Gebäckstück, wie zum Beispiel Keksen oder Churros. Mittags gibt es oft schon drei Gänge und das Essen dauert bis zu zwei Stunden. Inklusive der spanischen Siesta, versteht sich. Abends folgt die Hauptmahlzeit des Tages. Das gemeinsame Essen mit der Familie ist wichtig, da die Eltern durch die längere Mittagspause wenig zu Hause sind. So ist das Abendessen viel mehr als nur eine Mahlzeit, sondern auch Familienzeit. Dabei werden mehrere Gänge verspeist und das ganze Essen dauert mehrere Stunden.
Mittags gibt es oft schon drei Gänge und das Essen dauert bis zu zwei Stunden. Inklusive der spanischen Siestaversteht sich. Abends folgt die Hauptmahlzeit des Tages. Das gemeinsame Essen mit der Familie ist wichtig, da die Eltern durch die längere Mittagspause wenig zu Hause sind. So ist das Abendessen viel mehr als nur eine Mahlzeit, sondern auch Familienzeit. Dabei werden mehrere Gänge verspeist und das ganze Essen dauert mehrere Stunden. Ganz besonders lange wird bei den Festen in Spanien gegessen.
3. Tapas, Tapas, Tapas
Tapas sind womöglich Spaniens bekanntester Export. Die kleinen Portionen und die große Auswahl machen Tapas zu einem typisch spanischen Erlebnis. Ursprünglich wurden sie zum Hauptgang gereicht, heute können sie in größeren Mengen aber auch eine Mahlzeit ersetzen. Dabei zieht der Spanier gerne von Bar zu Bar, statt an einem Ort zu bleiben.
4. Alles nur Paella?
Spanien ist, wie Deutschland auch, in verschiedene Bundesländer (comunidades autónomas) geteilt. Diese „comunidades“ haben ihre eigenen kulinarischen Spezialitäten, genauso wie man bayrische Brezen nicht mit Fischbrötchen von der Nordsee vergleichen kann.
So ist Paella letztendlich nicht „typisch spanisch“, sondern valencianisch. Die comunidad Valenciana liegt an der Ostküste des Landes und ist international neben der Paella auch für die Tomatina in Buñol bekannt.
5. Andalusien – der Süden Spaniens
Für deinen Schüleraustausch in Spanien kannst du auch die Region Andalusien wählen. Die comunidad ist die vielfältigste der 17 autonomen Gemeinschaften und überzeugt mit Mittelmeer- und Atlantikküste, Bergen und Wüsten. Ebenso vielfältig gestaltet sich auch die andalusische Küche.
In den ländlicheren Regionen dominieren Gemüsesorten wie Kichererbsen und verschiedene Bohnen die Gerichte. An den Küsten spielt die Fischerei eine wirtschaftliche Rolle und entsprechend fischhaltig sind die Mahlzeiten. International bekannte Gerichte aus Andalusien sind zum Beispiel der luftgetrocknete Schinken Jamón Ibérico und die kalte Gemüsesuppe Gazpacho. Aber auch die mittlerweile weltweit geschätzten Churros sind hier typisch.
6. Deberías degustar – das solltest du probieren
Der Mensch ist Gewohnheitstier. Dennoch bist du ja in Spanien, um die Kultur, das Land und die Leute kennenzulernen. Da gehört die kulinarische Vielfalt natürlich auch dazu. Daher haben wir ein paar Gerichte herausgesucht, die international vielleicht noch nicht so bekannt sind, die du aber trotzdem probieren solltest.
Da wären zum einen die spanische Tortilla, die übrigens nicht zu verwechseln ist mit der mexikanischen Tortilla. Die tortilla de patatas besteht nämlich nicht aus Mais- oder Weizenmehl, sondern aus Kartoffeln und Ei. Des Weiteren ist die Crema catalana als süße Nachspeise nicht zu verpassen. Sie ähnelt der französischen Crème brûlée.
Zuletzt solltest du die albóndigas nicht verpassen. Dabei handelt es sich um schlichte Fleischbällchen, die jedoch in vielfältiger Art und Weise zubereitet und mit verschiedensten Soßen gereicht werden.
7. Esskultur Spanien: Die Welt wartet auf dich!
Die spanischen Essgewohnheiten sind für Schüler aus Deutschland oft zunächst ungewohnt. Dennoch wirst du dich in deiner spanischen Familie mit den langen gemeinsamen Abendessen schnell heimisch fühlen. Auch die vielen, regional verschiedenen spanischen Gerichte lernst du kennen und vielleicht entdeckst du ja schon bald dein neues Lieblingsessen!
Worauf wartest du also noch? Entdecke Land und Leute selbst, statt nur über sie zu lesen. Dein Schüleraustausch in Spanien beginnt hier!