Osterbräuche im Ausland: So feiert man in unseren Gastländern

Leonie
von Leonie
Verfasst am 6. April 2023

Ostern wird in vielen Ländern auf der Welt gefeiert. Überall dort, wo die Kultur überwiegend christlich geprägt ist, gedenken Menschen zu diesem Fest der Kreuzigung Christi und feiern seine Wiederauferstehung. Dennoch unterscheiden sich die Osterbräuche im Ausland in vielen Punkten voneinander. So ist Ostern beispielsweise in einigen Ländern bis heute ein überwiegend religiöses Fest, während in anderen der Kommerz und das Feiern des Frühlings im Mittelpunkt stehen. Wir möchten euch heute vorstellen, wie Ostern in einigen unserer Gastländern gefeiert wird.

Ostern in Australien

osterbräuche im ausland hot cross buns
Osterbräuche im Ausland: Hot Cross Buns kommen am Karfreitag in vielen Ländern auf den Tisch.

Wie wäre es einmal mit einem Osterfest am anderen Ende der Welt? Die Australier feiern Ostern an denselben Tagen wie wir. Karfreitag sowie Ostersonntag und Ostermontag sind gesetzliche Feiertage. Neben Kirchenbesuchen dreht sich an diesem langen Wochenende alles um das Zusammensein bei Familie und Freunden. Beliebt sind außerdem Ausflüge, Barbecues, der Besuch von Sportveranstaltungen oder Festivals.

Das Suchen von Ostereiern gibt es auch in Down Under. Allerdings werden diese nicht hauptsächlich vom Osterhasen gebracht. Der Hase genießt in Australien einen eher schlechten Ruf, da vor allem Kaninchen als Plage gelten und nicht als süßes Haustier. Aus diesem Grund steht vermehrt das „Easterbilby“ als Ostersymbol im Mittelpunkt. Das Bilby (zu Deutsch: Kaninchennasenbeutler) ist bereits seit 15 Millionen Jahren auf dem Kontinent heimisch, wurde aber durch importierte Tierarten (wie etwa das Kaninchen) mehr und mehr aus seinem natürlichen Lebensraum verdrängt.

Fun Fact: Ein Teil des Erlöses durch den Verkauf von Osterbilbys aus Schokolade geht an Programme zur Arterhaltung des putzigen Tieres.

An Karfreitag ist es in Australien außerdem Tradition, sogenannte Hot Cross Buns zu backen. Dabei handelt es sich um eine Art süßes Brötchen aus Hefeteig, das mit verschiedenen Gewürzen und Trockenfrüchten gebacken wird. Hot Cross Buns sind auch in anderen englischsprachigen Ländern an Ostern sehr beliebt.

Ostern in Frankreich

Nicht überall spielt der Osterhase an Ostern die Hauptrolle.

Auch in Frankreich spielt der Osterhase heutzutage zwar eine Rolle, ist aber traditionell nicht derjenige, der den Kindern die Ostereier bringt. Während Eier aus Schokolade sehr beliebt sind, trifft man dort Schokoladenhasen noch verhältnismäßig selten an. Auch bemalte Ostereier sind nur in wenigen Regionen rund ums Elsass ein fester Bestandteil der Osterdekoration.

Vielmehr gelten Glocken mit Flügeln, Hühner sowie Meeresfrüchte und Muscheln aus Schokolade als traditionelle Ostersymbole. Tatsächlich sind es auch die Glocken, die – statt des Hasens – die Ostereier bringen. Das Läuten von Kirchenglocken ist in Frankreich zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag untersagt. In dieser Zeit, so erzählt man den Kindern, fliegen die Glocken nach Rom, wo sie vom Papst gesegnet werden. Anschließend kehren sie mit Ostersüßigkeiten zurück, die in die Gärten und Osterkörbe der Familien fallen.

Anders als bei uns ist der Karfreitag in Frankreich kein gesetzlicher Feiertag. Bis auf wenige regionale Ausnahmen haben die Läden geöffnet. Der Höhepunkt des Osterfestes ist der Sonntag. Als traditionelle Speise genießen die Franzosen an Ostern „Gigot d’agneau“ – eine französische Lammkeule.

Ostern in Spanien

.Eine Prozession während der Semana Santa in Spanien

In Spanien ist Ostern als kommerzielles Fest eher unbekannt. Statt Ostereiern, Osterhase und sonstigen Frühlingssymbolen steht hier klar der religiöse Aspekt im Fokus. Die Spanier feiern nicht nur an den Ostertagen selbst, sondern die gesamte Karwoche vom Palmsonntag bis Ostersonntag. Im ganzen Land finden während der „Semana Santa“ (der heiligen Woche) zahlreiche Prozessionen statt. Bei diesen werden Heiligenfiguren auf festgelegten Routen und begleitet durch Musik und Schauspiel durch die Städte getragen.

Auch in Spanien kommen Familien am Ostersonntag für ein Festmahl zusammen, häufig zu Lammbraten oder Stockfisch. Ostereier und -hasen aus Schokolade gibt es zwar nicht, dafür aber jede Menge andere süße Naschereien, die für das Fest typisch sind. Dazu gehören etwa der Osterkuchen „Mona de Pascua“, der in jeder Region ein bisschen anders zubereitet wird, oder „flores de pascua“ (Gebäck in Blütenform).

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Ostern in Irland

Historisch betrachtet hat das Osterfest auch in Irland einen stark religiösen Fokus. Insbesondere die vorausgehende Fastenzeit und das Fastenbrechen stehen dabei im Mittelpunkt. Mittlerweise dreht sich aber auch in Irland bei vielen Menschen das Fest um das Suchen von Ostereiern, gutes Essen, Zeit mit der Familie sowie natürlich jede Menge Schokolade. Als klassisches Festmahl kommen auch hier Hot Cross Buns, Lammbraten und Lauchsuppe auf den Tisch.

Eine besonders skurrile Tradition wartet jedoch vielerorts in Irland auf dich: das Begräbnis eines Herings! Der geschichtliche Ursprung dieses auf den ersten Blick sehr schrägen Rituals geht ebenfalls auf die Fastenzeit zurück. Da Fleisch zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht gegessen werden durfte, hatten die Iren nach wochenlangem Fischverzehr so die Nase voll davon, dass sie den Hering symbolisch zu Grabe tragen wollten.

Welche Osterbräuche im Ausland du bei deinem Auslandsabenteuer auch immer erleben wirst – wir wünschen dir jede Menge Spaß dabei!

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